Unsere Geschichte

Schützenvereine und auch die damit verbundenen Schützenfeste haben in Deutschland eine lange Tradition. In Marxen pflegen wir diese Tradition seit dem Jahr 1910.

Am 07.01.1910 versammelten sich 34 ehemalige Soldaten im Gasthaus Lindenhof um einen Kriegerverein zu gründen. Eine der ersten Taten war die Errichtung eines Gedenksteins. Er trägt die Inschrift: „Zur Erinnerung an die Befreiung Deutschlands 1813 - errichtet vom Kriegerverein Marxen 1913".

Kaum waren die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Befreiungstag von der französischen Besetzung vorbei, brach der Erste Weltkrieg aus. Viele Kameraden wurden zum Kriegsdienst eingezogen, und im Vereinsleben wurde es sehr ruhig. 1918 waren es nur noch 17 aktive Mitglieder. Nach dem Ende des Krieges stieg 1919 die Mitgliederzahl auf 56 an.

Am 05.10.1924 fand die erste Fahnenweihe statt. Im Frühjahr 1925 erbaute der Kriegerverein einen 100-Meter-Stand, im Mai und Juni wurden bereits das erste Preisschießen durchgeführt. 1926 wurde der erste Schützenkönig ausgeschossen.

Wie auch heute, wurde das Schützenfest am letzten Wochenende im August gefeiert, dass stets den Charakter eines Dorf- und Volksfestes hatte. Auch 1939 waren alle Vorbereitungen wieder für das Schützenfest abgeschlossen, als wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Nachricht kam, dass die Feierlichkeiten nicht mehr stattfinden durften. Am 1. September begann der Zweite Weltkrieg. Während der Kriegsjahre waren alle Vereinsaktivitäten untersagt. Die meisten Männer unseres Dorfes wurden eingezogen - sehr viele haben ihren Einsatz mit dem Leben bezahlt.

Zwölf Jahre lang ruhte das Vereinsleben, doch am 26.06.1951 versammelten sich wieder im Gasthaus Lindenhof 17 Männer und gründeten erneut die Schützenkameradschaft Marxen. Im Herbst 1951 ging man daran, den jahrelang nicht genutzten und dadurch verfallenen Schießstand wieder herzurichten. Eine 50-Meter-Anlage wurde fertiggestellt, sodass 1952 mit dem Sportschießen begonnen werden konnte. Toiletten mussten gebaut werden, und ein neuer Platz für das Festzelt wurde hergerichtet.

1953 wurde die Fahne des Kriegervereins, die die Wirren der Jahrzehnte überstanden hatte, restauriert und mit dem neuen Namen versehen. Bei der Fahnenweihe wurde sie der Schützenkameradschaft Marxen von 1910 e.V. zum Schützenfest übergeben. Am 01.04.1956 wurden die ersten Jungschützen aufgenommen.

Zur Erfüllung geänderter gesetzlicher Vorschriften wurden ab 1968 stets Erweiterungen, Modernisierungen und Erneuerungen am Schießstand und Schützenhaus vorgenommen. Viele dieser Arbeiten wurden durch die Schützen selbst durchgeführt.

Zum 75-jährigen Vereinsjubiläum im Jahre 1985 wurde die neue Vereinsfahne durch den Präsidenten des Schützenverbandes Hamburg und Umgebung geweiht. Sie enthält den Leitspruch:

 

„Um in Tokunft to bestahn, is dat Ole to bewahrn.“

 

Der Wahlspruch auf der neuen Vereinsfahne ist auch heute noch unser Leitmotto.

 

Mit weiteren baulichen Veränderungen des Schützenhauses begann man zur Jahrtausendwende als hochwertige Verbundglasfenster eingebaut wurden und eine Renovierung des Schießstandes erfolgte.

Im Jahre 2004 wurde der erste Viezekönig ausgeschossen, der den König bei Abwesenheit vertritt. Seitdem gehört dies zum festen Brauchtum der Kammeradschaft.

Ein Jahr später gab es schon wieder eine neue Nachricht von unseren Schützen zu vermelden: Die Damen können Mitglied werden - mit allen Rechten und Pflichten - wie ihre männlichen Kameraden. Zwar hielt sich die Begeisterung bei einigen Schützenbrüdern in Grenzen, doch bei fast allen anderen kam die Neuerung umso besser an.

Kurz vor dem Jubiläum im Jahre 2010 erfolgte die längst fällige Dachsanierung mit einer neuen Dachkonstruktion sowie der Einbau einer modernen Heizungsanlage. Vieles ist wieder im Eigenleistung der Kammeradschaft geschehen. Seit Abschluss der Baumaßnahmen kann ganzjährig am Luftgewehrstand geschossen werden.

Im Jahre 2010 konnte die Schützenkameradschaft ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Alle marxener Vereine und fast alle Schützenvereine des Landkreises Harburg hatten stattliche Abordnungen entsandt, die zu einem prächtigen und würdigen Schützenfest beitrugen. 

Nach 104 Jahren ihres Bestehens hatte die Schützenkameradschaft im Jahr 2014 mit Annett Biebendt erstmals eine Schützenkönigin.

Während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2021 kamen die eigentlichen Aktivitäten der Schützenkameradschaft zum Erliegen. Diese Pause wurde jedoch genutzt, um alle Schießstände mit einem elektronischen Auswertungssystem auszustatten. Außerdem wurden drei Schießstände für das Lichtpunktschießen eingerichtet.